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01.10.2025 · 18 Uhr

"Land ohne Sonne". Italienische "Militärinternierte" und das Kriegsende in Hamburg 1945

Prof. Dr. Loretana de Libero

Grußwort: Dott.ssa Francesca Fazion, Instituto di Cultura die Amburgo

Bei dem Vortrag handelt es sich um eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung

„Befreite und Befreier? Kriegsende in Hamburg 1945“

Der Eintritt ist frei. Für den ungehinderten Zugang zum Universitätscampus halten Sie bitte einen Lichtbildausweis bereit. 

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Inhalt des Vortrags

Italienische Militärinternierte, IMI, wurden die italienischen Soldaten auf Weisung Hitlers genannt, die im September 1943 nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten von der Wehrmacht entwaffnet und gefangen genommen worden waren.
Mehr als eine halbe Million wurde in das Deutsche Reich und den deutsch besetzen Gebieten deportiert und musste unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Als „Verräter“ waren sie, denen der Kriegsgefangenenstatus verwehrt blieb, besonderen Schikanen, Gewalt und Hunger ausgesetzt. Zwangsweise wurden sie im August 1944 in den Zivilarbeiterstatus überführt, was ihre desolate Lage kaum verbesserte.
In Hamburg arbeiteten etwa 16.000 Männer in der NS-Kriegswirtschaft, im Hafen, in Großunternehmen, aber auch in privaten Haushalten.
Sie bauten Bunker, die sie selbst bei Luftalarm nicht aufsuchen durften, errichteten Behelfsheime, in denen es ihnen nicht erlaubt war zu wohnen, sie räumten Trümmer unter ständiger Lebensgefahr.
Kaum ist bislang bekannt, wie die italienischen Ex-Soldaten das Kriegsende in Hamburg erlebten, die Befreiung aus den Lagern sowie die lange Zeit des Wartens in einer zerstörten, besetzen  Stadt, bis sie endlich das „Land ohne Sonne“ verlassen und nach Hause zurückkehren durften.
Im Vortrag werden auf der Grundlage von Selbstzeugnissen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Emotionen der IMI in der Zeit zwischen Mai und August 1945 im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen.

Prof. Dr. Loretana de Libero

Loretana de Libero, Dr. phil. habil., apl. Professorin am Historischen Institut der Universität Potsdam, ist Leitende Wissenschaftliche Direktorin und Leitdozentin Geschichte an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, zugleich ist sie Mitglied im Bundesvorstand des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Das Italienische Kulturinstitut Hamburg ist eine Einrichtung des italienischen Außenministeriums, die die italienische Sprache und Kultur im Ausland fördert. Es bietet dem deutschen Publikum vielfältige Dienstleistungen an, darunter kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte, Filmvorführungen, Workshops und Vorträge. Zudem organisiert es Prüfungen zur Erlangung des CILS-Sprachzertifikats. Die Institution verfügt über eine Bibliothek, einen Informations- und Dokumentationsdienst sowie einen Veranstaltungssaal. Das Institut kooperiert regelmäßig mit lokalen künstlerischen und kulturellen Institutionen und ist Mitglied von EUNIC Hamburg. Zu den bedeutenden Festivals, an denen es teilnimmt, gehören unter anderem das Filmfestival Cinema!Italia! und das Filmfest Hamburg.

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