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Universitätsbibliothek von 8:00 bis 22:00 Uhr

05.11.2025 · 18 Uhr

Von der Elbe zurück an den Dnipro. Befreiung und Repatriierung ukrainischer Displaced Persons

Dr. habil. Arndt Weinrich

Grußwort: Dr. Martin Dietze, Deutsch-Ukrainischer Kulturverein e.V.

Bei dem Vortrag handelt es sich um eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung

„Befreite und Befreier? Kriegsende in Hamburg 1945“

Der Eintritt ist frei. Für den ungehinderten Zugang zum Universitätscampus halten Sie bitte einen Lichtbildausweis bereit. 

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Inhalt des Vortrags

Zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation im Mai 1945 befanden sich über 11 Millionen ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene und sonstige Verschleppte aus ganz Europa auf dem Gebiet des besiegten Deutschen Reichs. Brutal waren sie in der deutschen Kriegswirtschaft ausgebeutet worden. In Hamburg zählten die britischen Befreier über 110.000 Männer, Frauen und Kinder, viele von ihnen mehr tot als lebendig, untergebracht in deutlich über 500 Lagern. Auch wenn mit dem Kriegsende die unmittelbare Bedrohung für Leib und Leben verschwand, war der Leidensweg vieler dieser nunmehr in die Kategorie der „Displaced Persons“ fallenden Männer und Frauen noch keinesfalls beendet: Viele ehemalige „Ostarbeiter“ erfuhren bei ihrer Rückkehr in die Sowjetunion Gewalt, Willkür und Stigmatisierung als Verräter bzw. Kollaborateure, von der anhaltenden Tabuisierung ihrer Erlebnisse im sowjetischen Gedenken an den „Großen Vaterländischen Krieg“ einmal ganz zu schweigen. Am Beispiel der Befreiung und Repatriierung ukrainischer Sowjetbürger und Sowjetbürgerinnen thematisiert der Vortrag das tragische Schicksal dieser Personengruppe. Dabei wird unter anderem herausgearbeitet, wie die Frage der ggf. zwangsweise zu erfolgenden Repatriierung schon früh zu Spannungen zwischen den Siegermächten führte, bevor sich im Kontext des entstehenden Ost-West-Antagonismus für nicht zur Rückkehr bereite Ukrainer und Ukrainerinnen sukzessive Alternativen abzeichneten.


Dr. habil. Arndt Weinrich

Dr. habil. Arndt Weinrich ist Historiker und Dozent für Gesellschafts- und Militärgeschichte an der Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg.

Er war zuvor an verschiedenen Institutionen tätig und koordiniert das Hochschulsommerkurs-Stipendienprogramm an der Sorbonne.

Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Militärgeschichte Europas, insbesondere die Kulturgeschichte der russischen und französischen Armee sowie die politische Kultur des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit.

Zudem beschäftigt er sich mit der Rolle der Medien im Militär und militärischen Skandalen in Frankreich. Dr. Weinrich ist auch in mehreren wissenschaftlichen Komitees aktiv und Associate Editor der First World War Studies.

© Les Rendez-vous de l’histoire

Der Deutsch-Ukrainische Kulturverein wurde 2015 von Deutschen und Ukrainern gegründet mit dem Ziel, die Ukraine, ihre Kultur und ihr Volk in Deutschland bekannter zu machen und den Austausch zwischen Ukrainern und Deutschen zu fördern.
Der Fokus liegt auf kulturellen Bereichen wie Musik, Kunst, Literatur und Sprache. Der Verein organisiert Veranstaltungen wie Vorträge, Ausstellungen und Schulungen (z.B. in Kunsthandwerk und Sprache).
Zudem bietet er Unterstützung für neu in Hamburg angekommene Ukrainer und interessierte Deutsche, insbesondere auch für binationale Paare. Zu den Aktivitäten gehören Literaturabende, Meisterklassen in traditionellem Kunsthandwerk und gemeinsames Singen von ukrainischen Volksliedern.

Die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg wurde 1974 gegründet und entstand aus dem 1956 ins Leben gerufenen Kuratorium für staatsbürgerliche Bildung. Ihr Ziel ist es, politische Bildung auf überparteilicher Basis zu fördern und lebensnah zu vermitteln. Ein pluralistischer Beirat gewährleistet die Unabhängigkeit der Arbeit.

Die Landeszentrale bietet Informationen, Beratung und Unterstützung in allen Fragen der politischen Bildung. Sie organisiert Veranstaltungen, Seminare und Projekte und fördert durch finanzielle Zuschüsse politische Bildungsangebote in Hamburg. Ihre Arbeit orientiert sich am Beutelsbacher Konsens, der die pädagogische Ausrichtung vorgibt.

Die Landeszentrale arbeitet eng mit anderen Bundeszentralen und Landeszentralen zusammen, um durch gemeinsame Ressourcen, Veranstaltungen und Publikationen Synergien zu schaffen. So können alle Zentren von den Stärken der anderen profitieren.

Zu den Aufgaben der Landeszentrale gehören die Konzeption, Planung und Durchführung von Veranstaltungen, die Veröffentlichung eigener Publikationen sowie die Auswahl und Verbreitung von politischen Bildungspublikationen.
Sie führt Seminare zu politischen Themen durch und koordiniert sowie fördert die politische Bildungsarbeit in Hamburg, einschließlich der Unterstützung von anerkannten und nicht anerkannten Bildungsträgern.